Geschichte der Frauenbewegung I

Der Film beschreibt den frühen Kampf von Frauen für ihre Rechte, beginnend im 18. Jahrhundert mit der Aufklärung und der Französischen Revolution. Es wird beleuchtet, wie die proklamierten Ideale von Freiheit und Gleichheit die Frauen ausschließen und Menschenrechte nur als Männerrechte definiert werden. Hervorgehoben wird die Pionierarbeit von Olympe de Gouges, die mit ihrer „Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin“ die Doppelmoral anprangert und dafür hingerichtet wird. Zudem werden die Forderungen von Mary Wollstonecraft und Theodor Gottlieb von Hippel thematisiert, die sich ebenfalls für die Gleichstellung und gegen die gesellschaftlich konstruierte Unterordnung der Frau aussprechen. Doch trotz heftiger Diskussionen über die Geschlechterrollen sind diese – zum Nachteil der Frauen – noch lange fest zementiert.

Vormärz und Revolution 1848/49 sind nicht nur reine Männersache: Der Film zeigt, wie auch Frauen für Demokratie und soziale Gerechtigkeit kämpfen – bereits beim Hambacher Fest 1832 wird ihre Gleichstellung gefordert. Bei der politischen Mobilisierung von Frauen wird Louise Otto zu einer zentralen Figur. Angesichts der krassen Umwälzungen durch die Industrialisierung prangert sie besonders die soziale Not der Arbeiterinnen an und fordert das Frauenwahlrecht. Die Zeit scheint 1848 gekommen: Als die Revolution ausbricht, sind auch viele Frauen aktiv mit dabei. Doch trotz ihres Engagements werden Frauenrechte in der Paulskirche ignoriert: Die neuen „Grundrechte des deutschen Volkes“ gelten nur für Männer. Obendrein werden politisch aktive Frauen als „Emanzen“ verspottet. Doch diese lassen sich nicht mundtot machen: Louise Otto gibt – bis zum staatlichen Verbot 1852 – die „Frauen-Zeitung“ heraus. Ihr Grundsatz: „Die Freiheit ist unteilbar“ – sie gilt für Männer UND Frauen.

1865 bekommt die Frauenbewegung einen neuen Schub: In Leipzig wird der Allgemeine Deutsche Frauenverein (ADF) gegründet. Der Film beleuchtet dabei die führende Rolle von Louise Otto-Peters und die herausragende Bedeutung des ADF für die Frauenbewegung. Dieser setzt sich nicht nur für die Bildung von Mädchen und Frauen ein, sondern bietet diesen auch eine Plattform, sich öffentlich zu engagieren und politisches Handeln zu lernen. Obwohl politische Betätigung für Frauen verboten ist, gründen sich überall lokale Frauenbildungsvereine, damit gerade bürgerliche Frauen durch Bildung die Chance auf ein eigenständiges Leben erhalten. Der Film stellt auch Lina Morgenstern vor, die sich in der Armenfürsorge engagiert: Sie gründet Volksküchen, um die arme Bevölkerung mit warmen Mahlzeiten zu versorgen – verpflegt aber auch die durchziehenden Soldaten während der Einigungskriege. Trotz vieler Fortschritte bleiben Frauen von der politischen Teilhabe ausgeschlossen: „Die Obrigkeit ist männlich“ – so heißt es auch nach der Reichsgründung 1871.